Silke Stremlau
Unternehmen/Organisation
Hannoversche Kassen, Pelikanplatz 23, 30177 Hannover, Deutschland
silke.stremlau@hannoversche-kassen.de
www.hannoversche-kassen.de
Kurz-CV/Curriculum vitae
Silke Stremlau (Jg. 1976) ist Mitglied des Vorstandes der Hannoverschen Kassen und dort verantwortlich für die Kapitalanlage, Unternehmenskommunikation und das Thema Nachhaltigkeit. Die Hannoverschen Kassen sind eine nachhaltige Pensionskasse Vielzahl an Angeboten rund um die Betriebliche Altersvorsorge.
Zuvor war Frau Stremlau als Generalbevollmächtigte bei der BANK IM BISTUM ESSEN eG tätig und hat zwischen 2000 und 2015 Gesellschafterin bei der imug Beratungsgesellschaft den Bereich „Nachhaltiges Investment“ aufgebaut und geleitet. Sie studierte Universität Oldenburg Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Umweltpolitik und an der Akademie deutscher Genossenschaften erlangte sie den Grad Dipl. Bankbetriebswirtin Management.
Abstract
Nachhaltigkeitsratings haben sich in den vergangenen Jahren als feste Größe zur Bildung von Nachhaltigkeitsfonds und Nachhaltigkeitsindizes am Markt etabliert. Durch ihr kontinuierliches Adressieren von Nachhaltigkeitsthemen an eine Vielzahl von Unternehmen, ihre Intermediärfunktion zwischen Investorenwünschen auf der einen Seite und Unternehmen auf der anderen sowie durch ihr Agenda-Setting von kontroversen Themen haben sie die Realität von Unternehmen im Hinblick auf CSR und verantwortliches Handeln verändert.
Wenngleich unbestritten ist, dass die Akzeptanz für diese extra-finanziellen Themen in Unternehmen – auch durch den Einfluss von Ratingagenturen – in den letzten Jahren gestiegen ist, mangelt es den Ratings an der tatsächlichen Messbarkeit des Einflusses, den ein Unternehmen auf die Umwelt und die Gesellschaft hat. Der Fokus der Ratings ist zu sehr geprägt von einem Abfragen standardisierter Managementsysteme und liegt weniger auf dem Hebel Richtung Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeitsratings stehen somit vor einer kritischen Zäsur: einerseits wollen sie Mainstreaminvestoren erreichen und dürfen dann aus Diversifizierungsgesichtspunkten nicht zu streng in der Auswahl geeigneter Unternehmen werden, und andererseits müssen sie ihrer postulierten Lenkungsfunktion für eine nachhaltige Wirtschaft besser als heute nachkommen. Der tatsächliche Sustainability Impact eines Unternehmens muss adäquater als bisher ermittelt werden, damit der nachhaltige Finanzmarkt seine Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich ökologischer und sozialer Verbesserungen bei Unternehmen besser ausnutzt. Ausgangspunkt und Ziel – hin zu einem Nachhaltigkeitsrating 2.0 – sind demnach klar, nur der Weg ist erst teilweise erkennbar.