Armand Colard, Mag.
Unternehmen/Organisation
ESG Plus GmbH, Rudolf-Nurejew-Promenade 9/24/14, 1220 Wien, Österreich
a.colard@esgplus.at; (vormals tätig bei WWF Österreich,
Bereich „Sustainable Finance“
www.esgplus.org; www.wwf.at
Photocredit: WWF (CB)
Kurz-CV/Curriculum vitae
Mag. Armand Colard, Jahrgang 1976, Studium der Biologie (Ökologie) an der Universität Wien sowie Umweltökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien. Berufliche Tätigkeiten: 2002 bis 2003 bei einer Privatbank in Wien im Bereich Institutionelle Kunden, 2003 bis 2006 in einem Forschungsprojekt des IFF Soziale Ökologie (im Auftrag des Wissenschaftsministeriums) und seit 2006 bei WWF Österreich verantwortlich für den Bereich „Sustainable Finance“ und spezialisiert auf nachhaltige Investitionen. Seit Sommer 2015 Gründer und Leiter der ESG Plus GmbH, die auf Nachhaltigkeitsberatung für den Finanzsektor spezialisiert ist.
Abstract
Dem WWF Österreich ist es seit Jahren ein Anliegen, den heimischen Finanzmarkt auf Chancen und Risiken, die mit einer globalen, gesellschaftlichen Verantwortung einhergehen, aufmerksam zu machen. In diesem Sinne wurde ein Nachhaltigkeitsprozess ins Leben gerufen, der das Ziel hat, mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in den Finanzsektor zu bringen. Ein Set an ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) ermöglicht die Bewertung von Investments nach ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Dazu wurde ein großer Pool an NachhaltigkeitsexpertInnen aus verschiedenen Disziplinen involviert, und deren Inputs wurden schließlich zur Generierung eines holistischen Bewertungsmodells herangezogen. Durch die Kooperation des WWF Österreich mit der Allianz Gruppe in Österreich wurde zudem ein Praxispartner gefunden, der sich bereit erklärt hat, die Erkenntnisse des Prozesses und den Anspruch einer holistischen Anwendung mit Hilfe ihrer gesamten Veranlagung in die Praxis zu übersetzen. Die gemeinsame Vision bestand darin, eine Methode zu finden, mit der erstmals umfassende Transparenz im Gesamt-Investmentverhalten eines Finanzinstituts ermöglicht wird, um auf Basis dieser geschaffenen Transparenz große Kapitalströme gezielt in Richtung „mehr Nachhaltigkeit“ zu bewegen. Im Zuge der seit 2011 dauernden Partnerschaft wurde ein kerngeschäftsrelevanter Teil des Versicherungskonzerns erstmals gesamtheitlich bewertet, die Ergebnisse wurden offengelegt und letztlich ambitionierte, quantitativ messbare Nachhaltigkeitsziele formuliert. Der Beitrag beschreibt den Prozess und das Modell im Detail.